Der Pastor und die Wucherblume

 

Bekannt ist die Sage, nach welcher ein Prediger an dem Vorhanden sein der Wucherblume in unserm Kirchspiel schııld ist.  Pastor Ordorff schreibt um 1750 folgendes darüber:

 "Von dem Ursprung der Wucherblume im hiesigen Kirchspiel hat man folgende Tradition: ein Pfarrer zu papistischer Zeit habe einige Jahr an seinem Korne auf dem Boden eine Untreue vermerket und seine Haushälterin in Verdacht gehabt, dass sie es heimlich an einen oder andern verkaufe, weil er ihr aber aus Mangel des Beweises nicht hat sagen dürfen und doch wissen wollen, wo sein Korn hinkäme, habe er von Danzig eine Tonne Wuchersamen kommen lassen, die Haushälterin nach Flensburg geschickt und indessen besagten Sarnen unter das Korn gemenget. Als jene, die davon nichts wusste, nach ihrer Gewohnheit an die Abnehmer davon verkaufte und diese es zur Saat gebrauchet, habe er im Sommer die Äcker visitiret und auf solche Art die Hehler entdecket. Seit der Zeit hatte die Wucherblume sich im Kirchspiel vermehret und weiter verbreitet.

So viel ist gewiss, dass selbige nur in einigen wenigen Gemeinden und nicht überall in Angeln zu finden, indem andere benachbarte durch einen Sechsling Strafe für jede Blume, so bei ihnen gefunden wird, sich noch bis dato davor verwehret und von sich abgehalten haben."

 

 

(Zitat aus: O.C. Nerong, fortgeführt von Karl-Heinz Carstensen: Die Grundhofer Kirche, Grundhof 1996, S. 35)

 

 

Andere Grundhofer Pastoren

Der Pastor und die Wucherblume

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